6. Eiger Ultra Trail E51, 14.07.2018

 

Distanz: 51 km

Höhenmeter: +3’100 Hm, -3’100 Hm (Start und Ziel in Grindelwald)

 

 

Hallo zusammen,

 

dieser Bericht handelt von meiner ersten Teilnahme am 6. Eiger Ultra Trail. Ich habe die Strecke E51 gemacht, ansonsten gab es noch den E101, den E35 und E16.

 

Freitagmorgen fuhr ich mit der Bahn in Richtung Grindelwald. In Zürich traf ich während dem Umsteigen noch Janina Schneider und gab ihr eine Regenjacke von mir. In Bern machte ich noch 2 Stunden Pause, um mit Martin Müller zu frühstücken und zu quatschen. Dann fuhr ich weiter nach Interlaken, wo leider mein Anschlusszug wg. technischem Defekt ausgefallen ist. Aber 30 min später kam der nächste und so kam ich gegen 15 Uhr in Grindelwald an. Ich ging in die Event-Area und weiter zur Startnummernausgabe. Dort wurde meine Pflichtausrüstung kontrolliert, alles ganz entspannt. Ich kaufte noch einen Faltbecher und bekam meine Startunterlagen. Danach ging ich zum Backdoor Shop und leihte mir ein Fahrrad. Damit fuhr ich dann runter zur Bahnstation Grindelwald Grund und fuhr mit der Zahnradbahn zum Berghaus Alpiglen. Dort checkte ich in mein 10-Mann-Zimmer (ca. 15 m2) ein und ass zu Abend. Dabei lernte ich Christian O’Reilly kennen, der am nächsten Tag die 35er Strecke laufen wollte. Wir sassen draussen und hatten einen tollen Ausblick auf Grindelwald und die Strecke. Aus der Entfernung sah dies ganz schön weit aus... Ich bin ja eigentlich eher der Strand als Bergtyp, aber am Fusse des Eiger zu stehen ist schon gigantisch, das bringt kein Foto rüber. Nach einer sehr schlechten Nacht stand ich um 4 Uhr auf und machte mich fertig. Anschließend fuhr ich mit meinem geliehenen Mountainbike runter, da die Zahnradbahn so früh nicht fuhr. Einmal wurde es kurz gefährlich, da ein mir entgegen kommendes Auto eine Kurve schnitt und wir uns gegenseitig erst recht spät sahen. Außerdem haben wir beide wohl nicht miteinander gerechnet. Aber zum Glück konnte ich knapp an ihm vorbei fahren. Wie eben schon erwähnt, musste ich vom Tal (Bahnhof Grund) einige Höhenmeter bergauf zum Startbereich. Meine Reisetasche dabei auf dem Rücken, schwitzte ich schon das erste Mal an diesem Tag und fand es nicht so entspannt. Oben angekommen, parkte ich meine Tasche in der Event-Area und brachte das Rad zurück. Dieses stellte ich vor dem Laden ab, schloss es an und warf den Schlüssel wie vereinbart in einen Briefkasten. Zurück an der Event-Area nahm ich meine Tasche und ging zur Umkleide wo auch die Duschen für nach dem Lauf waren. Die Umkleiden gehörten zum angrenzenden Eisstadion. Dort machte ich mich parat und ging danach in den Vorstart-Bereich, wo ich Rolf Kägi, Andreas Frei, Daniel Eberli, Manfred Drescher und Patrick Wälty von den Freizeitsportlern traf. Patrick war als Edelfan unterwegs und nicht als Läufer selber. Mit den anderen startete ich gemeinsam um 7:30 Uhr, also in der zweiten Startgruppe für Läufer über 9:30 Stunden. Als Ziel hatten wir mal grob gesagt, dass wohl zwischen 10 und 11 Stunden realistisch wäre. Ich wollte in der Gruppe gemeinsam laufen und das Miteinander genießen. Außerdem konnte ich nicht wirklich gut abschätzen, wie ich mich 13 Tage nach dem Langdistanztriathlon Challenge Roth fühlen würde. Und Bergtraining, weder hoch noch runter, hatte ich in der Vorbereitung nicht gemacht, stand also eher schlecht vorbereitet am Start. Am Anfang liefen wir durch Grindelwald und wurden von vielen Zuschauern angefeuert. Das Wetter war noch etwas kühl und im ersten Anstieg hoch zur Grosse Scheidegg fielen einige Regentropfen und der Wind frischte auf, so dass ich meine Regenjacke kurz drüber zog. Bis zur ersten Verpflegungsstation nahmen wir es recht gemütlich und waren mehr oder weniger zusammen unterwegs, dann setzen sich Dani und ich etwas ab und die drei anderen Freizeitsportler bildeten ein eigenes Grüppchen. Dani und ich harmonierten super, wir quatschten die ganze Zeit und genossen die traumhafte Landschaft und machten einige Fotos. Die Strecke führte uns weiter nach First. Die Verpflegungsstation war bei der Gondelstation, welche direkt auf einem grossen Felsen angelegt war. Drum herum führte uns ein an den Fels befestigter Weg aus Stahl, dort sollte man schwindelfrei sein, da man durch die Löcher im Boden sehr tief gucken konnte, sehr spektakulär. Auf dem Weg nach Feld passierten wir einen wunderschönen Bergsee und mussten ein Schneefeld queren. Dort hat ein Helfer extra per Schaufel einen Weg geebnet, damit es nicht ganz so rutschig war. Weiter ging es nach Feld. Von dort aus erwartete uns der letzte, lange Anstieg aufs Faulhorn, welches mit 2680 m höchster Punkt unserer Runde sein sollte. Von dort hatte man einen tollen Blick auf den türkis schimmernden Brienzersee. Den Aufstieg machten Dani und ich relativ zügig, wir fühlten uns super. Von dort ging es bergab nach Egg und weiter zur Schynige Platte. Dieser Teil war gut laufbar, teilweise etwas technisch. Dani antwortete auf meine Frage, wie es ihm ginge mit „Danke gut. Dich brauche ich ja gar nicht erst fragen, so wie Du auf dem Vorfuss herum springst.“ Offensichtlich sah man mir an, dass ich mich immer noch gut fühlte. Zwischendurch hatten wir einen tollen Blick auf Thunersee, Brienzersee und Interlaken. Es folgte der erste richtig harte Downhill und hier wurden mir meine Schwächen ganz klar aufgezeigt. Die Oberschenkel litten richtig und es wurde echt hart. An einer kleinen Verpflegungsstation sagte man uns dann, dass sie nicht so viel Wasser hätten und vertrösteten uns auf den nächsten Posten. Zum Glück haben wir trotzdem 1 ½ Flasks mitgenommen, aber im Nachhinein muss ich sagen, dass es zu wenig war. Der Downhill zog sich und kostete viel Kraft. Die Sonne brannte mittlerweile richtig und es ging kein Lüftchen. Der zweite lange Downhill runter nach Burglauenen schrottete dann meine Beine endgültig. Dani lag dies deutlich besser und er übernahm häufig die Führung, welche ich bergauf meistens inne gehabt hatte. Ohne ihn wäre ich sehr wahrscheinlich dort deutlich langsamer gelaufen bzw. gegangen. Zwischendurch mussten wir noch durch einen sehr verwurzelten Wald, der recht technisch und teilweise steil war. Dort hätte ich nicht stürzen wollen, keine Ahnung wie dort ein Rettungsteam bei einem Bruch oder ähnlichem vorgegangen wäre. In Burglauenen setzten wir uns kurz hin und verpflegten uns sorgfältig. Ab dort ging es dann mehrheitlich flach bzw. ganz leicht steigend zurück nach Grindelwald. Die 100 km Läufer gingen ab Burglauenen auf ihre zweite Hälfte Richtung Kleine Scheidegg, Männlichen und Alpiglen. Dani und ich konnten im flachen noch relativ gut laufen, auch wenn es weh tat. Zwischendurch machten wir zwar kurze Gehpausen, wenn noch mal ein Hügelchen kam, aber insgesamt kamen wir gut durch. Hinter einer Kurve überraschte uns Patrick Wälty, der Edelfan mit aufgestellter Freizeitsportler-Fahne. In Grindelwald selber mussten wir dann noch die gleichen Höhenmeter hoch, die ich morgens schon per Rad gemeistert hatte. Dort hatte es auch einige Zuschauer und die Stimmung war sehr angenehm. Hand in Hand überquerten Dani und ich die Ziellinie nach 9:19:54 Sekunden, deutlich schneller als ursprünglich gedacht. Wir tranken noch etwas im Zielbereich bevor ich unter die Dusche ging. Auf meinem Weg zum Bahnhof traf ich dann das zweite Grüppchen, die ihr Finish gerade im Zielbereich genossen. Der Rückweg per Bahn klappte problemlos. Ich hatte mich entschieden, keine zweite Nacht im Berghaus Alpiglen zu verbringen. Ich hatte keine Lust, wieder per Zahnradbahn dort hoch zu müssen und in dem 10er Zimmer zu schlafen und dann am nächsten Tag die Rückreise anzutreten. Also fuhr ich direkt nach Hause und aß unterwegs mein mitgenommenes Essen und trank mein alkoholfreies Bier. Insgesamt war ich sehr begeistert von diesem Lauf und der Berg-Kulisse. Die Organisation war super und die Strecke wunderschön. Abends, als ich längst im Zug sass, entlud sich über der Region ein heftiges Gewitter, so dass einige 100 km Läufer das Rennen unterbrechen mussten und Unterschlupf suchen mussten. Nach dem Neustart wurde der Kurs dann sogar leicht gekürzt. Ich kann dieses Rennen sehr empfehlen und ich hatte einen tollen Tag. Beim nächsten Mal trainiere ich dann aber etwas spezifischer vor allem auch Downhills. Vielen Dank allen Freizeitsportlern speziell Dani, war ein sehr schöner Lauf mit Dir!! Den Muskelkater in beiden Oberschenkeln merkte ich übrigens bis Mittwoch...

 

 

Link zum Bericht von Rolf Kägi, Präsident der Freizeitsportler:

https://freizeitsportler.ch/trainings/berichte/bericht-detail/news/eiger-ultra-trail-2018-in-grindelwald

 

 

E51

Rolf Kägi:                     10:21:48.3

Andreas Frei:                10:21:48.9

Manfred Drescher:        10:21:47.7

Daniel Eberli:                 9:19:52.9

Tom Holzweg:                9:19:54.0

 

E35

Janina Schneider:           6:26:12.3

Sophie Perll:                   8:02:19.7

Christian O’Reilly:            5:11:41.8

 

 

 

 

Startnummer: 1642


Startzeit: 7:30 Uhr, Startgruppe 2 



 

Overall men: 241 /  512 (47.1 %) 


Kat. B-H: 118 / 216 (54.6 %)

 

Offizielle Zeit: 9:19:54.0 


Rückstand: 04:05:42.1 bzw. 04:05:42.1 


Schnitt: 10:58.7 min/km


 

Grosse Scheidegg:            1:39:28.4            1:39:28            (366 / 167)

First:                               2:33:35.0            0:54:06            (276 / 137)

Feld:                                3:32:32.0            0:58:57            (227 / 117)

Faulhorn:                         4:44:00.0            1:11:28            (160 / 91)

Schynige Platte:               7:01:57.0            2:17:57            (261 / 128)

Burglauenen:                   8:21:28.3            1:19:31            (274 / 131)

Ziel:                                9:19:54.0            0:58:25            (234 / 111)

Uhr hat 52.58 km in 9:19:33 mit 2844 Hm gemessen. 

 

Link zu Garmin Connect:

https://connect.garmin.com/modern/activity/2850936083

https://connect.garmin.com/modern/activity/2849558524 (Radfahrt morgens)

 

Link zu Strava:

https://www.strava.com/activities/1702090653

https://www.strava.com/activities/1700893880 (Radfahrt morgens) 

 

 

 

So keep on dreaming, nothing is impossible!

 

Euer

TOṀ

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